Welche Supplemente lohnen sich wirklich – und welche kannst du dir sparen?

Veröffentlicht am 19. August 2024 um 06:30

Die Welt der Nahrungsergänzungsmittel ist riesig und oft verwirrend. Überall locken Versprechen von besseren
Trainingsergebnissen, schnellerem Fettabbau und einem allgemein gesünderen Leben – wenn man nur das
richtige Produkt kauft. Aber welche Supplemente sind wirklich sinnvoll, und welche sind einfach nur gut
vermarktete Geldverschwendung? In diesem Beitrag beantworte ich dir diese Fragen und schaffe Klarheit.


 💊 Supplemente, die du dir sparen kannst:1. Ketose-Kapseln
Die Idee, durch Ketose-Kapseln schnell Fett zu verlieren, klingt verlockend. Doch Ketose bedeutet lediglich, dass
der Körper Fett als Energiequelle nutzt – was nicht automatisch Fettverlust bedeutet. Um in die Ketose zu
gelangen, müsstest du weniger als 15 Gramm Kohlenhydrate pro Tag zu dir nehmen. Ketose-Kapseln zu schlucken,
während man sich nicht ketogen ernährt, ist, als würde man sich mit Schweiss einreiben, ohne zu trainieren. Es
bringt schlichtweg nichts.


2. Grüntee- und Chili-Pulver
Grüntee- und Chili-Pulver werden oft als natürliche Fatburner angepriesen. In der Realität haben sie jedoch kaum
Einfluss auf deinen Fettstoffwechsel und verbrennen nicht mehr Fett als eine normale Tasse Kaffee. Der Effekt ist
minimal und das Geld besser in echten Grüntee oder eine gute Tasse Espresso investiert.


3. Fatburner
Fatburner-Kapseln klingen oft zu schön, um wahr zu sein – und das sind sie meistens auch. Sie enthalten häufig
Koffein und L-Carnitin, deren Wirkung auf den Fettabbau nicht besser ist als die eines Placebos. Sie reduzieren
auch nicht effektiv den Appetit, wie es oft behauptet wird.

 

💊 Welche Supplemente sinnvoll sind:

1. Vitamin D3
Etwa 90% der Bevölkerung hat einen Vitamin-D-Mangel – im Sommer sind es immer noch 50%. Um Vitamin D
natürlich zu produzieren, musst du regelmässig Zeit in der Sonne verbringen, wobei die UV-Strahlen direkt auf
deine Haut treffen müssen. Ein Mangel an Vitamin D kann zu einer verminderten Immunfunktion, einem
erhöhten Osteoporose-Risiko, Mineralisierungsstörungen der Knochen und sogar zu Stimmungstiefs
(Winterdepression) führen.
• Dosierung: Die Dosierung von Vitamin D3 ist individuell und sollte idealerweise durch ein Blutbild
bestimmt werden. Manche Studien empfehlen bis zu 10.000 IE täglich, vor allem in Kombination mit
Vitamin K2, das hilft, das aufgenommene Calcium in die Knochen einzulagern und nicht in die Arterien.
Am besten nimmst du dein Vitamin D3-Präparat zusammen mit einer fettreichen Mahlzeit ein, um die
Aufnahme zu verbessern.


2. Omega-3-Fettsäuren
Die Fettsäuren Omega 3, Omega 6 und Alpha-Linolensäure (ALA) sind essenziell für den Menschen. Während
Omega 6 in unserer Ernährung ausreichend vorhanden ist, mangelt es oft an Omega 3. Diese Fettsäuren,
besonders EPA und DHA, können die Blutfettwerte verbessern, die Leberfettansammlung reduzieren und
möglicherweise sogar Depressionen entgegenwirken.
• Empfehlung: 1 bis 3 Gramm pro Tag, wobei die Kapseln reich an EPA und DHA sein sollten. Für Veganer
eignet sich Algenöl als Quelle.


3. Proteinpulver
Egal ob nach dem Training oder als Snack – Proteinpulver ist eine bequeme
Möglichkeit, deine Proteinzufuhr zu erhöhen. Die Qualität und der Geschmack
sollten dabei im Vordergrund stehen. Da Proteinpulver bereits alle essenziellen
Aminosäuren enthält, sind separate BCAA- oder EAA-Präparate meist überflüssig.
Veganer könnten jedoch von einer zusätzlichen EAA-Supplementierung profitieren.


4. Multivitamine und Mineralien
Multivitaminpräparate können sinnvoll sein, wenn du an einem spezifischen Nährstoffmangel leidest, zum
Beispiel bei veganer Ernährung oder während der Schwangerschaft. Sie ersetzen jedoch keine ausgewogene
Ernährung und haben bei einer gesunden Person keinen nachweislichen Einfluss auf die Gesundheit.
- Bei veganer Ernährung ist die Supplementierung von Vitamin B12, Eisen und Kreatin sinnvoll.

 

 

✅ Das absolute Must-Have_
Wahrscheinlich das Vitamin D3 im Winter und evtl. Sommer (bei wenig Sonnenlicht). Alles andere dient nur als
Ergänzung, wenn deine Ernährung bestimmte Nährstoffe nicht ausreichend liefert.
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Bevor du zu einem neuen Supplement greifst, solltest du genau prüfen, ob du es wirklich brauchst – und ob es
tatsächlich wirkt. Denn wie so oft gilt auch hier: Weniger ist manchmal mehr.